KAMMER­JÄGER


Flöhe

Flöhe (Siphonaptera) gehören zu den Parasiten. Es sind weltweit mehr als 2400 Floharten bekannt, von denen 72 Arten in Deutschland nachgewiesen wurden.

Größe

2 – 9 mm

Farbe

braun, schwarz

GEWICHT

etwa 0,2 mg

DRINGLICHKEIT

hoch

Flöhe – ein Überblick

ART DER FLÖHE

Arten und wie sie sich unterscheiden

Flöhe sind parasitäre Insekten, die ausschließlich Warmblüter als Nahrungsquelle nutzen. Etwa 6 Prozent der Floharten parasitieren Vögel, während der Großteil (94 Prozent) sich von Säugetieren ernährt, wie zum Beispiel Menschen, Hunde, Katzen, Ratten, Maulwürfe oder Igel. Einige Floharten bevorzugen bestimmte Wirte wie Hundeflöhe, während andere sehr flexibel in der Wahl ihres Wirts sind. Zu den Floharten, die am häufigsten auch den Menschen befallen, gehören der Katzenfloh, der Hundefloh und der Rattenfloh, sowie der Menschenfloh.

Flöhe haben einen bräunlich bis schwarzen Körper, der dunkler wird, nachdem sie Blut gesaugt haben. Obwohl sie keine Flügel haben, können sie dank ihrer kräftigen Hinterbeine fast einen Meter weit springen. Zum Blutsaugen nutzen sie einen Stech- und Saugrüssel. Ihr harter Chitinpanzer schützt sie vor Schäden und erschwert das Zerdrücken, und ihr seitlich stark abgeplatteter Körper unterscheidet sie von anderen Insekten.

Die verschiedenen Floharten unterscheiden sich in Aussehen und Lebensweise. Der größte Unterschied liegt in der Unterscheidung zwischen Nest- und Pelzflöhen. Nestflöhe legen ihre Eier in der Nähe des Wirtes ab und entwickeln sich dort zu Larven und adulten Flöhen. Die Larven verstecken sich in dunklen Ecken, verpuppen sich und können mehrere Monate überleben, bis ein geeigneter Wirt erscheint. Die adulten Flöhe springen nachts auf ihren Wirt, um Blut zu saugen. Andere Floharten leben dauerhaft auf ihrem Wirt und legen auch dort im Fell ihre Eier ab.

Menschenfloh

Menschenfloh

Zu den kleineren Floharten zählt der Menschenfloh (Pulex irritans), er wird lediglich 2 – 3,5 mm groß. Anhand von ein paar äußerlichen Merkmalen kann der Menschenfloh zwar von anderen Arten unterschieden werden, allerdings mit bloßem Auge nicht möglich. Der Pulex irritans zählt zu den Nestflöhen.

In Deutschland und Mitteleuropa ist der Menschenfloh nur noch selten anzutreffen und gilt durch verschiedene Quellen im Grunde als ausgestorben. Es kommt daher häufiger vor, dass Menschen auch von Hunde- bzw. Katzenflöhen befallen werden.

Katzenfloh

Katzenfloh

Noch etwas kleiner als der Menschenfloh ist mit einer Größe von nur 1 – 3 mm der Katzenfloh (Ctenocephalides felis). Auch bei diesem Floh handelt es sich um einen Nestfloh. Im Unterschied zum Menschenfloh ist der Katzenfloh ziemlich oft anzutreffen. Bei der Auswahl des Wirtes ist er sehr anspruchslos, weshalb er auch Menschen befällt. In der Tat sind die Flöhe, die Menschen befallen, zumeist Katzenflöhe.

Hundefloh

Hundefloh

Ähnlich groß wie der Menschenfloh nämlich rund 2 – 4 mm wird auch der Hundefloh (Ctenocephalides canis). Anders als der Katzenfloh ist hinsichtlich seines Wirtes wählerischer als der Katzenfloh und bevorzugt daher Hunde bzw. Säugetiere, die hundeartig sind. Auch der Hundefloh zählt zu den Nestflöhen.

Heutzutage kommt der Hundefloh nicht mehr sehr oft vor und wenn, dann überwiegend auf Hunden in ländlicher Umgebung. In Städten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Katzenflöhe sich auf Hunden breitmachen oder sie werden von anderen Floharten befallen.

Rattenfloh

Rattenfloh

In Analogie zum Katzenfloh wird auch der Rattenfloh (Xenopsylla cheopis) nur rund 1 – 3 mm groß. Als Wirt bevorzugt der Rattenfloh in erster Linie Nagetiere, wie beispielsweise Wander- oder Hausratten. Doch auch der Mensch dient als Wirt, wenn ihm nichts anderes zur Verfügung steht. Im Unterschied zu den vorgenannten Floharten ist der Rattenfloh ein Pelzfloh und lebt daher permanent auf seinem Wirt. Beheimatet ist der Rattenfloh eher in den wärmeren Regionen dieser Welt, weshalb er auch als Indischer oder Tropischer Rattenfloh bezeichnet wird. In Deutschland kommt er nicht häufig vor und wird in diesen Fällen zumeist aufgrund eines Urlaubs eingeschleppt.

Weitere Floharten

Weitere Floharten

Neben den erwähnten Floharten gibt es natürlich noch sehr viele weitere. Für Deutschland am relevantesten sind hierbei der Hühner- oder Vogelfloh (Ceratophyllus gallinae), der Spitzmausfloh (Palaeopsylla soricis) und außerdem der Maulwurfsfloh (Hystrichopsylla talpae). Im Großen und Ganzen sind die Unterschiede der Floharten sehr gering, weswegen eine exakte Identifikation marginal ist. Umso wichtiger ist aber das Wissen, dass es de facto um einen Flohbefall handelt, sodass im Anschluss eine Bekämpfung vorgenommen werden kann.

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Lebensweise und -dauer

Ernährungstyp

Blutsauger

Lebensdauer

bis zu 1,5 Jahren

Natürliche Feinde

keine

Ein Flohweibchen kann im Laufe ihres Lebens bis zu 400 Eier legen. Diese Eier entwickeln sich zu Larven, die sich von organischen Materialien wie Flohkot im Nest oder Fell ernähren. Unter günstigen Bedingungen dauert das Stadium als Larve etwa zwei Wochen, kann sich aber auch über mehrere Monate erstrecken.

Anschließend verpuppen sich die Flöhe. Nestflöhe ziehen sich dazu in dunkle Ecken und Ritzen zurück, da sie sehr lichtempfindlich sind. Adulte Flöhe schlüpfen nur, wenn sich ein Wirt in ihrer Nähe befindet. Erschütterungen (Fußtritte), Wärme oder Kohlenstoffdioxid der Atemluft können sie auslösen. Adulte Flöhe können mehrere Wochen bis Monate leben. Bei hohen Temperaturen (über 45 Grad Celsius) und Kälte sterben Flöhe. Daher können sie in Deutschland den Winter nur in beheizten Räumen überleben.

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Gefahren eines Flohbefalls

Der Rattenfloh war einst als Überträger der Pest bekannt. Heute spielt die Übertragung von Krankheiten durch Flöhe in Mitteleuropa kaum noch eine Rolle. In tropischen Regionen hingegen können Flöhe als Überträger verschiedener Krankheiten dienen.

Flohbefall

Gesundheitlicher Natur sind die Gefahren bei den Pharaoameisen. Gerade in Gesundheitseinrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäusern bedeuten sie aufgrund von Keimübertragung sowie -verbreitung ein ernstes Risiko für Patienten. Öfter als gedacht, kommt auch zu Beschädigungen elektrischer Geräte, weil die Tiere in winzigste Spalten gelangen und so zu Kurzschlüssen führen können.

Sowohl in Privathaushalten als auch im Lebensmittelhandel können sämtliche Arten zudem betroffene Lebensmittel kontaminieren und in Mitleidenschaft ziehen. Dies trifft vorzugsweise jedoch auf die Pharaoameisen zu.

Bekämpfung von Flöhen

Um Flöhe zu bekämpfen, ist es zunächst wichtig, die Quelle zu finden. Wenn Ihr Haustier die Ursache ist, sollten Sie obendrein einen Tierarzt aufsuchen und sich beraten lassen. Es ist ratsam, auf Hausmittel wie Öle zu verzichten, da deren Wirksamkeit nicht bestätigt ist und sie Ihrem Haustier schaden können.

Die effektivste Lösung bei einem Flohbefall ist die Beauftragung eines Schädlingsbekämpfers. Diese Experten haben Zugang zu Insektiziden und wissen, wie sie diese richtig anwenden, um keine gesundheitlichen Risiken für Sie oder Ihr Haustier zu verursachen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass mehrere Besuche des Kammerjägers notwendig sein können, um den Flohbefall endgültig zu beseitigen. Die meisten Insektizide töten nur ausgewachsene Flöhe ab, nicht aber ihre Eier. Daher können ein bis zwei weitere Behandlungen erforderlich sein, um auch die neu geschlüpften Flöhe zu eliminieren.

 

Vorbeugende und begleitende Maßnahmen im Zuge eines Flohbefalls

Um bei einem Flohbefall oder als Vorsichtsmaßnahme für Haustierbesitzer die Bekämpfung zu unterstützen, gibt es einige begleitende Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Hier sind zwei wichtige:

1. Gründliche Reinigung:

Eine regelmäßige, gründliche Reinigung ist entscheidend, um Flöhe und ihre Eier zu entfernen. Teppiche sollten besonders gründlich gesaugt werden, vor allem bei einem akuten Befall, am besten mehrmals täglich. Anschließend sollte der Staubsaugerbeutel luftdicht verschlossen und entsorgt werden. Bei einem akuten Befall können Sie den Beutel auch für einige Tage in das Gefrierfach legen, um die Flöhe und ihre Eier abzutöten. Böden, die nicht mit Teppich bedeckt sind, sollten regelmäßig mit heißem Wasser gewischt werden, um alle verbliebenen Flöhe zu entfernen.

2. Textilien waschen:

Eine weitere wichtige Maßnahme ist das Waschen von Textilien, die von Flöhen befallen sein könnten. Vor allem die Betten, Spielzeuge, Decken und Unterlagen Ihrer Haustiere sollten regelmäßig bei einer Temperatur von über 45 Grad Celsius gewaschen werden. Bei einem akuten Befall sollten Sie die Textilien häufiger als gewöhnlich waschen. Wenn Sie selbst von Flohbissen betroffen sind, sollten Sie auch Ihre Bettwäsche bei 60 Grad Celsius waschen. Zusätzlich können Polstermöbel bei Bedarf mit einem Dampfreiniger behandelt werden, um alle verbliebenen Flöhe abzutöten. Informieren Sie sich jedoch vorher darüber, ob Ihr Möbelstück für eine solche Behandlung geeignet ist.

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