Silberfischchen gehören zu den häufigsten Mitbewohnern in deutschen Haushalten. Die flinken, silbrig glänzenden Insekten wirken harmlos, können aber ein Hinweis auf ungünstige Wohnbedingungen sein. Sie treten meist in Bädern, Küchen oder Kellerräumen auf – überall dort, wo es warm und feucht ist. In diesem Ratgeber erfahren Sie, warum Silberfischchen ins Haus kommen, welche Ursachen einen Befall begünstigen und wie Sie durch gezielte Maßnahmen das Problem langfristig in den Griff bekommen.
Was sind Silberfischchen?
Silberfischchen (wissenschaftlich Lepisma saccharina) sind flügellose Insekten, die bereits seit über 300 Millionen Jahren existieren. Mit ihrem metallisch schimmernden Körper und den schnellen Bewegungen erinnern sie an kleine Fische – daher ihr Name. Sie werden etwa ein Zentimeter lang und bevorzugen dunkle, feuchte und warme Umgebungen. Da sie nachtaktiv sind, bekommt man sie meist nur selten zu Gesicht – oft dann, wenn man spät das Licht im Badezimmer einschaltet.
Typische Lebensbedingungen für Silberfischchen
Silberfischchen sind anpassungsfähig, haben aber klare Vorlieben. Um sich wohlzufühlen und zu vermehren, benötigen sie bestimmte Umweltfaktoren. Diese lassen sich grob in drei Bereiche einteilen: Feuchtigkeit, Wärme und Nahrungsangebot.
1. Feuchtigkeit – die wichtigste Voraussetzung
Ohne ausreichend Luftfeuchtigkeit können Silberfischchen nicht überleben. Sie nehmen Wasser über die Luft auf und meiden trockene Räume. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 75 und 95 Prozent ist ideal für sie. Solche Bedingungen finden sich vor allem in:
- Badezimmern (durch Duschen und Baden entsteht viel Wasserdampf),
- Küchen (Dampf vom Kochen, Spülmaschine),
- Kellerräumen (fehlende Belüftung, kalte Wände mit Kondenswasser),
- und Waschküchen (Trockner, Wäscheaufhängung).
Feuchtigkeit ist daher der Hauptgrund für einen Silberfischbefall. Schon kleine Risse, undichte Fugen oder dauerhafte Kondensbildung reichen aus, um den Insekten ideale Lebensbedingungen zu bieten. Besonders beliebt sind Silikonfugen in Bädern und Ritzen hinter Fußleisten, wo sie ungestört nisten können.
2. Wärme – Silberfischchen lieben es gemütlich
Silberfischchen bevorzugen Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. In diesen Bereichen sind sie besonders aktiv und vermehren sich rasch. Kühle, trockene Räume meiden sie hingegen. Deshalb finden sie sich kaum in Wohn- oder Schlafzimmern, sondern eher in warmen Zonen mit hoher Luftfeuchtigkeit – wie hinter Heizkörpern, Warmwasserleitungen oder in der Nähe von Bodenheizungen.
Wenn Sie also häufig Silberfischchen im Bad oder in der Küche entdecken, liegt das selten an mangelnder Sauberkeit, sondern meist an der Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit – ideale Bedingungen für ihre Lebensweise.
3. Nahrung – Stärke, Zucker und Papierprodukte
Silberfischchen ernähren sich von stärkehaltigen, zuckerhaltigen und organischen Substanzen. Dazu gehören:
- Papier, Tapetenkleister und Buchseiten,
- Hautschuppen, Haare und Hausstaub,
- Essensreste und Brotkrümel,
- Textilien mit Baumwolle oder Leinen,
- Zucker, Mehl und stärkehaltige Rückstände in Küchen.
Da sie kaum Wasser benötigen und sich von minimalen Mengen ernähren können, finden sie selbst in sauberen Haushalten genügend Nahrung. Besonders Tapetenkleister ist für sie eine Delikatesse – daher treten sie häufig in Altbauten mit älteren Tapeten auf.
Wie gelangen Silberfischchen ins Haus?
Silberfischchen leben bereits in vielen Gebäuden und werden meist unbemerkt eingeschleppt – etwa über Kartons, Baumaterialien oder gebrauchte Möbel. Da sie klein und nachtaktiv sind, bleiben sie lange unentdeckt. Häufig verstecken sie sich in:
- Ritzen im Mauerwerk,
- Fugen und Dehnungsfugen im Bad,
- Rückseiten von Fliesen oder Waschbecken,
- Kartons und Papierstapeln.
Von dort aus breiten sie sich in angrenzende Räume aus, sofern die Bedingungen stimmen. Besonders in Neubauten mit noch feuchtem Estrich oder in älteren Gebäuden mit schlechter Lüftung ist ein Befall keine Seltenheit.
Hinweis auf bauliche Probleme
Ein wiederkehrender Silberfischbefall kann auch ein Hinweis auf Feuchtigkeitsprobleme sein. Undichte Wasserleitungen, Kondenswasser hinter Möbeln oder schlecht isolierte Wände führen zu dauerhaft feuchten Bereichen – ideale Brutstätten für die Tiere. Wer also regelmäßig Silberfischchen entdeckt, sollte auch die baulichen Ursachen prüfen. Ein Hygrometer kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu messen und gezielt zu regulieren.
Vorbeugung und Kontrolle
Wer Silberfischchen dauerhaft fernhalten will, muss ihre Lebensbedingungen stören. Das gelingt am besten mit einer Kombination aus Trocknung, Hygiene und baulicher Abdichtung. Folgende Maßnahmen helfen:
- Richtig lüften: Regelmäßiges Stoßlüften reduziert Feuchtigkeit in Bad und Küche.
- Heizen statt Auskühlen: Kalte Flächen begünstigen Kondenswasserbildung.
- Fugen abdichten: Undichte Silikonfugen oder Risse sollten erneuert werden.
- Lebensmittel dicht verschließen: Offene Mehl- oder Zuckerverpackungen ziehen die Insekten an.
- Papier und Kartons trocken lagern: Feuchtes Material bietet Nahrung und Unterschlupf.
- Feuchtigkeitsquellen beseitigen: Defekte Leitungen oder feuchte Wände sollten repariert werden.
Wann ist ein professioneller Schädlingsbekämpfer nötig?
Einzelne Silberfischchen sind kein Grund zur Sorge. Wenn sich der Befall jedoch über mehrere Räume ausbreitet oder regelmäßig neue Tiere auftauchen, lohnt sich der Kontakt zu einem Fachbetrieb. Profis wie CMB Kammerjäger können die Ursachen genau analysieren, eventuelle Feuchtigkeitsquellen lokalisieren und gezielte Maßnahmen einleiten – von der Ursachenbeseitigung bis zur nachhaltigen Bekämpfung.
Fazit: Silberfischchen als Warnsignal
Silberfischchen sind zwar harmlos, aber ein klarer Hinweis auf ungünstige Raumverhältnisse. Feuchtigkeit, Wärme und Nahrungsquellen sind die Hauptursachen für ihr Auftreten. Wer diese Faktoren kontrolliert, beugt einem Befall effektiv vor. Achten Sie auf regelmäßiges Lüften, Abdichten von Fugen und eine trockene Lagerung empfindlicher Materialien – so verschwindet das Problem meist von selbst. Sollte sich der Befall dennoch halten, hilft ein professioneller Kammerjäger, die Ursachen dauerhaft zu beseitigen und Ihr Zuhause wieder schädlingsfrei zu machen.




