Marder gehören zu den bekanntesten tierischen Störenfrieden in Deutschland. Die kleinen Raubtiere sind clever, flink und erstaunlich stark, wenn es darum geht, sich Zugang zu Dachböden, Motoren oder Zwischendecken zu verschaffen. Was für sie ein idealer Schlaf- oder Nistplatz ist, bedeutet für Haus- und Autobesitzer oft kostspielige Schäden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche typischen Marderschäden auftreten, woran Sie einen Befall erkennen und wie Sie sich langfristig schützen können.
Warum Marder in Häuser und Autos eindringen
Der Steinmarder ist in ganz Europa verbreitet und lebt in der Nähe menschlicher Siedlungen. Er sucht warme, geschützte Orte – besonders im Frühjahr und Herbst. Dachböden, Motorräume, Scheunen oder Garagen bieten ihm ideale Bedingungen: Schutz vor Feinden, angenehme Temperaturen und reichlich Nistmaterial. Seine nächtlichen Aktivitäten und sein ausgeprägtes Revierverhalten führen jedoch oft zu erheblichen Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen.
Typische Marderschäden im Haus
Ein Marder im Haus ist nicht nur laut, sondern auch teuer. Er kann Dämmmaterial, Stromleitungen oder Dachisolierungen beschädigen und unhygienische Zustände verursachen. Zu den häufigsten Schäden zählen:
1. Zernagte Kabel und Leitungen
Marder haben ein starkes Kaubedürfnis. Sie nagen Strom-, Telefon- und Alarmleitungen an, wodurch Kurzschlüsse oder Brandgefahren entstehen können. Besonders auf Dachböden und in Zwischendecken sind solche Schäden schwer zu lokalisieren und teuer zu reparieren.
2. Verschmutzte und zerstörte Dämmung
Marder nutzen Dämmmaterial als Schlafplatz oder zum Nestbau. Dabei reißen sie die Isolierung auf und verunreinigen sie mit Kot, Urin und Beuteresten. Das führt nicht nur zu einem unangenehmen Geruch, sondern mindert auch die Wärmedämmung des Hauses erheblich. In manchen Fällen muss die gesamte Dämmung erneuert werden.
3. Lärmbelästigung in der Nacht
Marder sind nachtaktiv. Ihre Kratz-, Tritt- und Poltergeräusche auf dem Dachboden können den Schlaf erheblich stören. Besonders während der Paarungszeit im Frühjahr kommt es zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen Rivalen – oft begleitet von quiekenden Lauten und Trampelgeräuschen.
4. Geruchsbelästigung und hygienische Probleme
Ein bewohnter Dachboden durch Marder ist schnell mit einem stechenden, ammoniakähnlichen Geruch belastet. Kot und Urin können Wände und Isolierungen durchdringen, was zu Schimmelbildung und Gesundheitsrisiken führt. Auch Aasreste von Beutetieren wie Vögeln oder Mäusen sorgen für unangenehme Gerüche und Schädlingsbefall (Fliegen, Käfer, Milben).
Typische Marderschäden am Auto
Kaum ein Tier sorgt für so viele Werkstattbesuche wie der Marder. Besonders Motoren von abgestellten Autos sind ein beliebtes Ziel, da sie warm, eng und voller gummiartiger Materialien sind. Hier zeigt sich das typische Verhalten des Tieres besonders deutlich.
1. Zerkaute Kabel und Schläuche
Der wohl bekannteste Schaden durch Marder sind angebissene Zündkabel, Bremsschläuche und Kühlmittelleitungen. Diese Beißattacken haben selten mit Hunger zu tun – meist handelt es sich um Revierverhalten. Riecht ein Marder die Duftmarke eines Rivalen (z. B. in einem fremden Motorraum), reagiert er aggressiv und beißt auf alles ein, was ihm begegnet.
2. Beschädigte Isolierungen und Manschetten
Neben Kabeln nagen Marder auch an Gummidichtungen, Dämmmatten und Manschetten. Das führt zu Undichtigkeiten, Ölverlust oder Fehlfunktionen in der Elektronik. Auch Klimaanlagen oder Sensoren können in Mitleidenschaft gezogen werden.
3. Teure Folgeschäden
Oft werden Marderschäden erst bemerkt, wenn es zu spät ist – etwa durch Warnleuchten im Cockpit oder plötzlichen Leistungsverlust. Die Reparaturkosten variieren je nach Fahrzeug, liegen aber meist zwischen 300 und 1.500 Euro. In Einzelfällen, etwa bei Kurzschlüssen oder defekten Steuergeräten, können die Kosten deutlich höher ausfallen.
Kostenfaktor für Haus- und Autobesitzer
Die finanziellen Folgen eines Marderbefalls werden oft unterschätzt. Neben Reparaturen entstehen auch Kosten für Reinigung, Desinfektion und Prävention. Eine Übersicht:
- Dachbodensanierung: Reinigung, Austausch der Dämmung und Abdichtung kosten zwischen 1.000 und 5.000 €.
- Kabel- und Leitungsschäden: Je nach Umfang 200 – 800 € pro Reparaturstelle.
- Marderschäden am Auto: Durchschnittlich 300 – 1.500 €, je nach Fahrzeugtyp.
- Präventionsmaßnahmen: Ultraschallgeräte, Gitter oder Marderschutzbürsten kosten 50 – 300 €, professionelle Sicherung deutlich mehr.
Viele Teilkaskoversicherungen übernehmen Marderschäden, allerdings häufig nur den unmittelbaren Schaden (z. B. zernagte Kabel), nicht aber Folgeschäden wie Motorschäden oder Isolierungsarbeiten. Daher lohnt sich ein Blick in die Versicherungsbedingungen.
Wie erkennt man einen Marderbefall?
Typische Hinweise auf Marderaktivität sind:
- lautes Poltern oder Kratzen auf dem Dachboden in der Nacht,
- starker, beißender Geruch von Kot oder Urin,
- Fußspuren (ca. 2–3 cm groß) mit fünf Zehen,
- verschobene Dachziegel oder isolierte Niststellen,
- angefressene Kabel im Motorraum.
Bei regelmäßigem Auftreten sollte ein Fachbetrieb für Marderabwehr hinzugezogen werden, um das Tier professionell zu vertreiben und den Zugang zu blockieren.
Fazit: Kleine Tiere, großer Schaden
Marder sind faszinierende, aber lästige Mitbewohner, die durch zerkaute Kabel, verschmutzte Dämmungen und Lärmbelästigung erhebliche Kosten verursachen können. Besonders für Autobesitzer und Hausbewohner lohnt sich eine frühzeitige Prävention, um Schäden zu vermeiden. Effektive Schutzmaßnahmen wie Dachabdichtungen, Ultraschallgeräte und Mardergitter sind auf Dauer günstiger als jede Reparatur.
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