Tauben gehören in vielen Städten längst zum Alltag. Sie bevölkern Plätze, Dächer und Balkone – häufig in großer Zahl. Doch so harmlos sie wirken, ein massiver Taubenbefall kann ernste gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Ihr Kot, ihre Federn und Nistplätze sind ideale Brutstätten für Bakterien, Pilze und Parasiten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Krankheiten Tauben übertragen können, warum Vogelkot gefährlich ist und welche Schutzmaßnahmen wirklich helfen.
Warum Tauben ein Gesundheitsrisiko darstellen
Stadttauben leben in unmittelbarer Nähe des Menschen und ernähren sich oft von Abfällen. Dadurch kommen sie regelmäßig mit Krankheitserregern in Kontakt. In ihren Ausscheidungen, Federn und Nistmaterialien können sich Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten ansiedeln – einige davon sind auch für Menschen infektiös. Besonders gefährdet sind Personen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder, ältere Menschen sowie Beschäftigte, die regelmäßig mit kontaminierten Flächen arbeiten (z. B. Reinigungskräfte, Hausmeister, Dachdecker).
Krankheiten, die von Tauben übertragen werden können
Tauben selbst wirken meist gesund, können aber als Träger gefährlicher Krankheitserreger dienen. Einige Infektionen verlaufen unbemerkt, andere können ernsthafte Beschwerden hervorrufen. Hier sind die wichtigsten Erkrankungen im Überblick:
1. Ornithose (auch Psittakose genannt)
Diese bakterielle Infektion wird durch Chlamydia psittaci verursacht. Sie kann beim Einatmen von kontaminiertem Staub (z. B. getrockneter Vogelkot) auf den Menschen übertragen werden. Symptome ähneln einer schweren Grippe mit Fieber, Husten und Atemnot. In schweren Fällen kann eine Lungenentzündung entstehen. Ornithose ist in Deutschland meldepflichtig.
2. Salmonellose
Taubenkot kann mit Salmonellen belastet sein. Schon geringe Mengen reichen aus, um beim Menschen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen und Fieber auszulösen. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem.
3. Kryptokokkose
Der Erreger Cryptococcus neoformans ist ein Hefepilz, der sich bevorzugt in altem, trockenen Taubenkot entwickelt. Beim Einatmen der Sporen kann er zu Lungenentzündungen oder sogar zu Entzündungen des zentralen Nervensystems führen. Auch diese Krankheit betrifft vor allem immungeschwächte Menschen.
4. Histoplasmose
Eine weitere Pilzerkrankung, die durch das Einatmen von Sporen ausgelöst wird. Diese stammen aus dem Schimmelpilz Histoplasma capsulatum, der in feuchtem Vogelkot vorkommt. Symptome ähneln einer Grippe, können aber chronisch oder lebensbedrohlich werden.
5. Campylobacteriose
Ein häufiger bakterieller Erreger in Vogelkot ist Campylobacter. Schon minimale Mengen reichen aus, um beim Menschen Magen-Darm-Infektionen mit Fieber, Durchfall und Krämpfen zu verursachen. Auch hier erfolgt die Übertragung meist durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder Staubpartikeln.
6. Parasitenbefall
Tauben können zahlreiche Ektoparasiten wie Milben, Flöhe und Zecken übertragen. Besonders häufig sind Taubenzecken und Vogelmilben, die nach dem Verlassen des Nests in Gebäude eindringen und Menschen befallen können. Sie verursachen juckende Hautausschläge, allergische Reaktionen und Schlafstörungen. Ein Befall kann sich rasch ausbreiten und ist ohne professionelle Hilfe kaum zu beseitigen.
Allergische Reaktionen auf Taubenkot und Federn
Neben Infektionen kann Taubenbefall auch allergische Beschwerden verursachen. Trockener Taubenkot zerfällt zu feinem Staub, der über die Luft eingeatmet wird. Darin enthaltene Eiweiße und Pilzsporen können bei empfindlichen Personen Atemwegsreizungen oder allergisches Asthma auslösen. Auch der Kontakt mit Federn oder Nestmaterial kann Hautausschläge und Juckreiz hervorrufen.
Typische Symptome einer Taubenallergie
- Husten, Niesen und laufende Nase
- Juckreiz und Hautrötungen
- Augenreizungen und tränende Augen
- Kurzatmigkeit oder Atemnot bei Kontakt mit kontaminiertem Staub
Eine langanhaltende Belastung kann chronische Atemwegserkrankungen oder allergische Entzündungen der Lunge (exogen-allergische Alveolitis) hervorrufen. Daher ist es wichtig, betroffene Bereiche regelmäßig zu reinigen und vor allem fachgerecht zu desinfizieren.
Risiken durch Nistplätze und verunreinigte Bereiche
Tauben bevorzugen geschützte, warme Orte wie Dachböden, Dachrinnen, Simse oder Balkone. Dort sammeln sich Kot, Federn und organisches Material an – ideale Bedingungen für Mikroorganismen und Parasiten. Wird ein solcher Bereich gestört, können sich Krankheitserreger über die Luft verbreiten. Besonders gefährlich ist das Einatmen von Staub bei unsachgemäßer Reinigung alter Nester oder stark verschmutzter Flächen.
Auch Gebäude selbst leiden: Der stark saure Kot (pH-Wert 3–4) greift Stein, Metall und Farbe an. Langfristig führt das zu Korrosion, Putzschäden und Verfärbungen – zusätzliche Gründe, Taubenbefall frühzeitig zu bekämpfen.
Prävention und Schutzmaßnahmen
Eine professionelle Taubenabwehr und regelmäßige Reinigung sind der beste Schutz vor gesundheitlichen Gefahren. Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:
- Bauliche Absicherung: Anbringen von Spikes, Netzen oder Elektrosystemen verhindert das Nisten.
- Fachgerechte Reinigung: Taubenkot niemals trocken abfegen – immer feucht reinigen oder durch Profis entfernen lassen.
- Schutzkleidung tragen: Handschuhe, Atemschutz (FFP2 oder FFP3) und Schutzbrille sind Pflicht bei Reinigungsarbeiten.
- Desinfektion: Nach der Reinigung sollte die Fläche mit geeigneten Desinfektionsmitteln behandelt werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Besonders bei Dachböden oder Industrieanlagen empfiehlt sich eine jährliche Inspektion.
Für Unternehmen oder Wohnanlagen lohnt sich zudem ein Schädlingsmonitoring durch Fachbetriebe wie CMB Kammerjäger. So lassen sich Nistversuche frühzeitig erkennen und gesundheitliche Risiken vermeiden.
Wann sollte ein Fachbetrieb eingeschaltet werden?
Wenn Sie Taubennester, massive Verschmutzungen oder auffällige Gerüche feststellen, ist professionelle Hilfe dringend empfohlen. Fachbetriebe verfügen über die notwendige Schutzausrüstung und Erfahrung, um Kot, Federn und Nistmaterial sicher und hygienisch zu entfernen. Zudem können sie




