Wenn sich ein Wespennest in unmittelbarer Nähe von Wohnräumen, Balkonen oder Spielbereichen befindet, entsteht schnell Handlungsbedarf. Viele Menschen denken dann sofort an eine Entfernung – doch oft ist eine Umsiedlung die bessere und gesetzlich auch zulässigere Lösung. Sie schützt sowohl die Menschen als auch die Tiere und erhält das ökologische Gleichgewicht. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann eine Umsiedlung sinnvoll ist, wie sie professionell durchgeführt wird, welche Risiken bestehen und mit welchen Kosten zu rechnen ist.
Warum Wespen umsiedeln statt entfernen?
Wespen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie jagen Fliegen, Mücken und andere Insekten und tragen zur biologischen Schädlingskontrolle bei. Aus diesem Grund ist das Töten oder Zerstören eines Wespennests gesetzlich nur in Ausnahmefällen erlaubt. Eine Umsiedlung bietet eine tierfreundliche Alternative, wenn sich das Nest an einem problematischen Ort befindet.
Eine Umsiedlung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn:
- das Nest in Rollladenkästen, Dachböden oder Gartenhäuschen gebaut wurde,
- sich in der Nähe Kinder, Allergiker oder Haustiere aufhalten,
- die Wespen stark frequentierte Bereiche wie Terrassen, Balkone oder Eingänge nutzen,
- kein akuter Angriff oder Verteidigungsverhalten der Tiere besteht.
Durch die Umsiedlung wird das Nest vollständig an einen neuen, sicheren Ort gebracht – in der Regel mehrere Kilometer entfernt. Die Wespen können dort ihr Volk weiter aufziehen, ohne Menschen zu gefährden.
Wann darf ein Wespennest nicht einfach entfernt werden?
In Deutschland stehen Wespen und Hornissen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 39 BNatSchG). Das bedeutet, dass eine Entfernung oder Zerstörung des Nests nur erlaubt ist, wenn eine konkrete Gefahr besteht – beispielsweise bei unmittelbarer Bedrohung durch allergische Reaktionen oder in sensiblen Einrichtungen wie Kitas oder Pflegeheimen.
Eine Umsiedlung hingegen ist in vielen Fällen rechtlich zulässig, sofern sie durch einen sachkundigen Fachmann erfolgt und das Nest an einen geeigneten Standort gebracht wird. Besonders bei Hornissen ist die Umsiedlung sogar vorgeschrieben, da diese Art unter besonderem Schutz steht (§ 44 BNatSchG).
Wie läuft eine professionelle Wespennest-Umsiedlung ab?
Die Umsiedlung eines Wespennests erfordert Erfahrung, Fachkenntnis und spezielle Ausrüstung. Schädlingsbekämpfer wie CMB Kammerjäger führen solche Maßnahmen mit größter Sorgfalt und unter Beachtung des Naturschutzrechts durch.
1. Bestandsaufnahme und Artbestimmung
Vor jeder Maßnahme wird das Nest begutachtet. Dabei wird festgestellt, um welche Wespenart es sich handelt und wie groß das Volk ist. Nicht jede Art lässt sich problemlos umsiedeln. Besonders bei aggressiven Arten muss eine individuelle Vorgehensweise gewählt werden.
2. Vorbereitung der Umsiedlung
Die Umsiedlung erfolgt in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn alle Tiere im Nest sind und die Temperaturen niedriger sind. Das Nest wird dabei vorsichtig in einen speziellen Transportbehälter gelegt. Um die Wespen zu beruhigen, kann ein biologisch unbedenkliches Nebelmittel eingesetzt werden.
3. Transport und neuer Standort
Das Nest wird anschließend mindestens drei bis fünf Kilometer vom ursprünglichen Ort entfernt in einem geeigneten Habitat (z. B. Wald, Waldrand oder Wiese) wieder aufgehängt. So wird verhindert, dass die Wespen zurückkehren. Der neue Standort bietet Schutz vor Wind, Regen und direkter Sonneneinstrahlung.
4. Nachsorge und Prävention
Nach der Umsiedlung wird der ursprüngliche Nistplatz sorgfältig abgedichtet, um zu verhindern, dass neue Königinnen dort im Folgejahr einziehen. Zusätzlich kann der Fachmann Empfehlungen geben, wie man künftig Nistversuche vermeidet – etwa durch feinmaschige Gitter an Lüftungsschlitzen oder Abdichten kleiner Spalten.
Welche Risiken bestehen bei der Umsiedlung?
Eine unsachgemäße Umsiedlung kann gefährlich sein – sowohl für den Menschen als auch für die Tiere. Schon kleine Erschütterungen oder falsche Handgriffe können die Wespen in Alarmbereitschaft versetzen. Ohne die richtige Schutzkleidung besteht Stichgefahr. Außerdem kann ein nicht fachgerecht transportiertes Nest zerstört oder verlassen werden, wodurch das Volk stirbt.
Deshalb sollte eine Umsiedlung niemals eigenständig durchgeführt werden. Professionelle Schädlingsbekämpfer verfügen über die notwendige Ausrüstung, Erfahrung und Genehmigung, um die Tiere sicher und gesetzeskonform umzusiedeln.
Was kostet eine Wespennest-Umsiedlung?
Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab, darunter:
- Art und Größe des Wespennests,
- Lage des Nests (z. B. schwer zugänglich, auf dem Dachboden, im Rollladenkasten),
- Notwendigkeit einer behördlichen Genehmigung,
- Entfernung zum neuen Standort.
In der Regel liegen die Kosten für eine professionelle Umsiedlung zwischen 100 € und 250 €. Bei besonders großen oder schwer erreichbaren Nestern können die Preise höher ausfallen. Dafür ist die Maßnahme aber auch tierschonend, sicher und nachhaltig – ein klarer Vorteil gegenüber einer riskanten Eigeninitiative.
Wann ist Umsiedeln sinnvoller als Entfernen?
Eine Umsiedlung ist immer dann die bessere Lösung, wenn das Nest:
- keine unmittelbare Gefahr darstellt,
- an einem zugänglichen Ort hängt, der eine sichere Entnahme ermöglicht,
- rechtlich geschützt ist (z. B. Hornissennest),
- in einem Gebiet liegt, in dem Rückführung möglich ist (Wald, Naturschutzgebiet etc.).
Das Entfernen oder Abtöten der Tiere sollte nur als letzter Ausweg erfolgen – etwa, wenn Allergiker im Haushalt leben oder sich das Nest direkt in einem Wohnraum befindet. Auch dann darf die Maßnahme nur durch einen Fachbetrieb mit entsprechender Genehmigung erfolgen.
Fazit: Umsiedeln statt zerstören
Die professionelle Umsiedlung eines Wespennests ist die umweltfreundlichste und rechtlich sicherste Methode, um Konflikte zwischen Mensch und Natur zu lösen. Sie schützt die Tiere, vermeidet Bußgelder und sorgt dafür, dass Ihr Zuhause wieder frei von Wespen bleibt. Gleichzeitig tragen Sie dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.
Wenn Sie ein Wespennest entdeckt haben, wenden Sie sich an CMB Kammerjäger. Unsere erfahrenen Schädlingsbekämpfer beurteilen die Situation vor Ort, übernehmen die Kommunikation mit der Naturschutzbehörde und führen die Umsiedlung fachgerecht, sicher und tierschonend durch – für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Natur.
